Geschichte und Geschichten
Was ist Judo?
Judo ist eine Kampfsportart, die in Japan von Jigoro Kano entwickelt wurde.
Kano entfernte aus dem alten Selbstverteidigungssystem Jiu-Jitsu alle gefährlichen Techniken wie Schläge und Tritte und legte so den Grundstein für den auf der Welt verbreitetsten Kampfsport der Neuzeit.
Judo bedeutet soviel wie " Sanfter Weg, Weg des Nachgebens" und beruht auf den Thesen der "wirksamsten Anwendung der Kraft" und der "wechselseitigen Glückseligkeit". Dabei bedeutet die erste These, das ein Gegner durch die Ausnutzung seiner Kraft, seiner schwachen Körperstellen und bestimmter Hebelverhältnissen besiegt wird. Das zweite Prinzip drückt das moralische Prinzip des Judo aus. Es beinhaltet, das Partner und Freunde miteinander kämpfen können, ohne sich zu verletzen und so das Wesen des Kampfes erlernen, einander Respekt und Achtung erweisen und sich gegenseitig helfen ein Ziel zu erreichen.
Die Technik des Judo beinhaltet verschiedene Würfe, die meist über Hüfte und Schulter ausgeführt werden. Dazu kommen noch einige Armhebel, Würge- und Fixiertechniken die für den Kampf am Boden entwickelt wurden.
Da Judo einerseits die körperlichen Fähigkeiten des Menschen wie das Bewegungsgefühl, den Gleichgewichtssinn und die Muskulatur, andererseits aber auch die geistigen Fähigkeiten wie Selbstdisziplin, Respekt, Konzentration entwickelt, ist es für Menschen jeden Alters und Geschlechts geeignet.
Besonders Kinder profitieren in ihrer Entwicklung, sowohl motorisch als auch ethisch/moralisch vom "sanften Weg".
Judo in Deutschland
Der Berliner
Der Berliner Erich
Rahn gründete bereits 1906 die
erste Jiu-Jitsu Schule in Deutschland.
Alfred Rhode übernahm nach dem
1. Weltkrieg das Erbe Rahns. Er widmete sich jedoch mehr dem von Jigoro
Kano entwickelten
Judo. In Deutschland gilt Alfred Rhode
somit als Vater des
Judo.
Der Deutsche Judo-Bund e.V.(DJB) wurde 1953 gegründet.
Beim Judo gibt es keine Tore und keine Punkte, sondern Wertungen. Bei jeder Aktion die ein Kämpfer ausführt, beurteilt der Kampfrichter, wie gut sie war. Erfüllt sie bestimmte Kriterien, erhält der Judoka eine entsprechende Wertung. Zur Bewertung hat der Kampfrichter vier Kategorien zur Auswahl:
Koka, Yuko , Waza-Ari und Ippon
Koka ist die kleinste Wertung, Yuko eine höhere Wertung, Waza-Ari eine noch höher und Ippon ist die höchste Wertung. Wertungen können mehrmals vergeben werden (außer für Ippon). Die Anzahl der Wertungen in jeder Kategorie werden auf der Kampfrichtertafel angezeigt (wiederum außer für Ippon).
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Wer die höchste Wertung Ippon erhält, ist sofort Sieger (es ist egal, was für Wertungen der Gegner erzielt hat) und der Kampf ist zu Ende. Diese Wertung kann also nur einmal pro Kampf vergeben werden, und deshalb braucht sie auch nicht auf der Tafel angezeigt werden! |
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Zweimal Waza-Ari ist soviel Wert wie Ippon , auch dann ist man sofort Sieger. |
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Wenn mit diesen Wertungen der Kampf nicht vorzeitig beendet wurde, sondern die Kampfzeit regulär abgelaufen ist, gewinnt derjenige Judoka, welcher die höhere Wertung von beiden erzielt hat. Dabei gilt: |
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ein Waza-Ari ist mehr Wert als alle Yukos und Kokas des Gegners |
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ein Yuko ist mehr Wert als alle Kokas des Gegners |
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Beim Kampf im Stand gilt: Je mehr der Gegner auf den Rücken geworfen wird, und je schwung- und kraftvoller die Wurfausführung ist, desto höher die Wertung. Landet der Gegner dagegen auf dem Bauch gibt es keine Wertung! |
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Im Bodenkampf gilt: je länger man es schafft, den Gegner in einem
Haltegriff festzuhalten, desto höher die Wertung. Ein Haltegriff zählt
aber nur dann, wenn der Partner auf dem Rücken liegt! (Bei höheren Altersstufen kommen Hebel und Würgegriffe dazu. Bei wirkungsvoll angesetzten Hebeln oder Würgegriffen signalisiert der Unterlegene durch Abklopfen auf der Matte seine Aufgabe. |
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den Gegner so wirft, daß er auf den äußeren Oberschenkel oder den Hintern fällt |
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oder ihn 10 bis 14 Sekunden in einem Haltegriff hält |
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oder der Gegner die Strafe Shido erhält (z.B. für Inaktivität). |
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den Gegner so wirft, daß er auf die Seite oder auf den Rücken fällt, aber mit wenig Kraft und Schwung |
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oder ihn 15 bis 19 Sekunden in einem Haltegriff hält |
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oder der Gegner die Strafe Chui erhält (z.B. für aus der Matte treten). |
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den Gegner so wirft, daß er auf den Rücken fällt, aber nicht mit voller Kraft und vollem Schwung |
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oder ihn 20 bis 24 Sekunden in einem Haltegriff hält |
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oder der Gegner die Strafe Keikoku erhält. |
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man den Gegner so wirft, daß er mit Kraft und Schwung auf den Rücken fällt |
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oder ihn 25 Sekunden in einem Haltegriff hält |
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oder man schon eine Waza-Ari-Wertung hat und eine zweite bekommt |
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oder der Gegner aufgibt (z.B. Abschlagen / Würger / Armhebel ) |
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oder der Gegner die Strafe Hansoku Make erhält. |
Ashi - Fuß, Bein
Barai - fegen
De - vorstellen
Gake - umhaken
Garami - Schlüsselgriff
Gatame - Schlüssel, Festhalte
Giaku - umgekehrt
Goshi - Hüfte
Guruma - Rad
Hadaka - Nacken, nackt, frei
Hara - Bauch, Zentrum des Menschen
Harai - fegen
Hiza - Knie
Jime - würgen
Juji - Kreuz
Kami - oberer, darüber
Kata - Form, Schulter
Kesa - Schärpe
Ko - klein
Komi - innen, gegen
Koshi - Hüfte
Kuzure - Variante
Kuzushi - Gleichgewichtsbrechung
Kyo - Gruppe
Kyu - Schüler
Maki - eindrehen
Mune - Brust
Nage - Wurf
Obi - Gürtel
Otoshi - Fall
Osae - unbeweglich machen
Rei - Gruß, Begrüßung
Rio / Ryo - beide, zwei
Shiho - Vierer, Viereck
Soto - außen
Sukui - Schaufel
Tai - Körper
Tani - Tal
Tate - genau, senkrecht
Te - Hand
Tomoe - Bogen
Tori - nehmen, derjenige, der die Initiative übernimmt.
Tsuri - angeln, heben
Uchi - innen
Ude - Arm
Uke - derjenige, der erleidet
Uki - flattern, schwanken, schweben
Ura - entgegengesetzt
Ushiro - nach hinten
Utsuri -Umstellung
Yoko - seitlich, Seite
Waza
- Technik